Gesamtzahl der Seitenaufrufe

Freitag, 1. Mai 2015

Das letzte !



Da fällt mir doch noch so eine kleine Episode ein.
Auch das war Alltag im Kraftwerk Anna.
Symptomatisch für mein Verhältnis in diesem Hause.

Im Vorzimmer zum Chef sass Leni (Wüllenweber) 
Die einzige Frau und wichtigster Mann im Hause.
Ihr Ehemann sass auf der Hauptverwaltung als Einkäufer.
Der normale Bestellvorgang war einigermassen in Ordnung.
Aber immer nur auf den normalen Bedarf abgestimmt. 
In einem Kraftwerk wird aber auch schon mal das unmöglichste sofort !!!! benötigt.
In diesem Fall kam Leni ins Spiel.
Es wurde ihr erklärt was und wo wir etwas sofort brauchten.
Sie rief ihren Mann an.
Der auf dem kurzen Dienstweg die betreffende Firma.
Unser Auto war dann schon meist dahin unterwegs.
Er erteilte der Firma Prokura.
Das Teil kam und es entstand kein Stromausfall.
Darum war Leni sooo wichtig. 
Sie wusste es auch.

Zu meinen Aufgaben gehörte es auch, mit ihr alle Berichte die von der Betriebsleitung erstellt wurden, vor der Absendung, immer Korrektur zu lesen.
Inhaltlich und Sachlich.
Prüfen bzw. Änderungen vorzubringen.
Somit gab es nichts, was ich nicht wusste.
(So dämlich war mein Chef auch noch dabei!)

Ausserdem war ich neben Herbert der einzige Büroangestellte neben ihr.
Ich war also  oft am Tag in ihrem Büro.

Neben diesem Vorzimmer lag nun das Büro unseres Chefs Hern Stoffels.

Dieser nun hörte immer wer gerade bei Leni war.
Wollte er von dem Betreffendem  etwas, pfiff !!!! er und derjenige ging zu ihm rein.

Das stank mir ganz gewaltig.
Lange!
Eines Tages hatte ich wieder einmal schlechte Laune.
In letzter Zeit öfter.

Ich stand bei Leni.
Herr Stoffels pfiff.
Ich nahm das nicht zur Kenntnis.
Herr Stoffels pfiff.
Leni wurde unruhig, mich kratzte das nicht. 
Hatte heute einen schlechten Tag.
Herr Stoffels pfiff wieder.

Mir platzte der Kragen.
Ich stiess die Tür auf, hüpfte auf allen vieren da rein, machte Männchen und sagte:
"Wau, wau, wau, Wenn sie einem Hund pfeifen, dann kommt der. 
Wenn sie einen Menschen meinen, den ruft man"
Stand auf und ging raus.

Was ich vorher nicht wusste war, es fand gerade eine Besprechung mit leitenden Herren der Firma Siemens aus Erlangen statt.
Grosse Augen.
Keinen Kommentar.
Auch nicht anschliessend.
Zwei der Herren kannte ich von meiner privaten Arbeit her. :-))))))))))

Ich wurde nie mehr rein gepfiffen.

Nur, wenn man dieses noch als ein normales Arbeitsklima und einen vernünftigen Umgang unter Erwachsenen bezeichnen will, dann muss man schon eine rege Phantasie haben.

Ich könnte noch mehrere Dinge schildern.
Alle ähnlich.

Betr. Ing. Kroll, der eines Tages nicht aus der Mittagspause zurück kam, das Kraftwerk nur noch betreten wollte wenn ich entlassen wäre, wäre auch so eine Geschichte.
Er fühlte sich von mir körperlich bedroht.
Auch so ein Oberidiot.

Unser Verhältnis war schon lange hinüber 
Ich machte meine Arbeit.
Sie machte mir zwar immer noch Freude weil ich selbst entschied was ich wie machte.

In der Zwischenzeit hatte ich folgende Posten. 
( nicht nacheinander, sondern gleichzeitig)

Ich war:
Techn. Zeichner. (Elektro- und Dampfseitig) 
Archivar aller Unterlagen. (Archiv von Null an aufgebaut und betreut) 
Techniker mit  teilweiser Büroarbeit.
Abrechnung der kompletten Dampf- und Stromseite beim EBV 
Das gesamte Bestellwesen. (Bestellungen und Umstellung auf Schlüsselnummern)
Magazinverwalter
Aussen und Innengelände.
Altlasten und Altöl  (Hydrazin) Entsorgung.
Stellvertretender Betriebsratsvorsitzender.
(Angestelltenvertreter)
Wohnungsausschuss.
Mädchen für alles.

Und alles das, ohne in über 20 Jahren auch nur eine einzige Gehaltserhöhung bekommen zu haben. 

Daneben mein eigenes techn. Büro was ich freiberuflich betrieb.

Irgendwie musste das auf eine Katastrophe zusteuern.




  


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen