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Sonntag, 17. Mai 2015

Ist zufrieden sein, eigentlich schwer?


Nun bin ich nun schon über 6 Wochen hier.
2 1/2 Wochen "muss" ich noch aushalten.

Ich weiss garnicht wo die Zeit hinging.
Hier auf der Insel existieren für mich Dinge wie Zeit und Raum einfach nicht.

Das Wetter?
Die meisten würden sagen : Beschissen.
Die Temperaturen lagen und liegen immer zwischen 8 und 12 Grad.
Dazu noch immer guter Wind.
Komisch, ich empfinde es garnicht so.
Im Gegenteil.
Bei zu viel Sonne hätte ich auch gemeckert.
Ich persönlich finde das Wetter super.

Der einzige Fixpunkt den ich täglich habe, ist der Termin des abendlichen Essen gehen. 
Darauf freue ich mich sogar,

"Wie halten sie es hier so lange aus? Was machen sie  so den ganzen Tag?" 

Oft höre ich diese Frage.
Ich weiss es nicht !!!!!!!

Ich habe es in 6 Wochen einmal nach Tammensiel (ca. 7 km) geschafft und war froh wieder zu Hause zu sein.

Von meinem Fenster sehe ich auf den Deich.
Noch nicht einmal die Sandwüste wo ab und zu auch mal Wasser ist, kann ich sehen.
Ebbe nennen die das hier! 
Blödsinn, da ist nie Wasser. 
Nur für die paar Touristen machen sie ab und zu was rein.

Die Kühe, neben dem Haus, laufen am Draht neben uns, meinem Dackel und mir, her.
Voller Neugier. Ich rede sogar mit ihnen.

Die kleinen Graugansküken wachsen von Tag zu Tag.
Aber immer noch scheu wenn die uns beide nahen sehen.

Die zwei oder drei Touristenautos auf der Strasse haben selten Zeit.
Man muss diese Insel ja mal umrunden.
Möglichst schnell.

Und  sonst?
Nichts.
Vielleicht muss man alt werden, um zu begreifen, das alles nur äusserer Tand und unwichtig ist.
Innere Ruhe schafft Zufriedenheit und Wohlbehagen.
Ich fühle mich hier wohl. 
Sauwohl!

Ich denke oft, wäre ich einige Jahre jünger, HIER könnte ich leben.

Fernab des ganzen Trubels.
Ohne Menschen. 
Mir reicht es schon den täglichen Touristenbus aus 600 m Entfernung vorbei fahren zu sehen. 
Immer die Angst: Hoffentlich hält er nicht an.

Nun bin ich beileibe kein Einzelgänger oder Menschenscheuer Alter.
Im Gegenteil, ich quatsche jeden an.
Trete gern mit Menschen in Kontakt.
Ich glaube die meisten Menschen die hier her kommen, haben alle den gleichen 
"Level" 

Aber das sind nur Äusserlichkeiten.
Im inneren bin ich froh allein mit mir und meinem Hund zu sein. 

Eine bange Frage habe ich oft.
Ob ich noch einmal wiederkomme?

Wenn nicht, brauche ich zu Hause aber nur die Augen schliessen.
Ich habe im Kopf das Rauschen des Windes.
Das blöken der Schafe.
Das Kreischen der Vögel.
Und bestimmt auch den Duft der sauberen Luft.
( Sogar die Gülle der Bauern hier finde ich passend) 

Ich werde an die Menschen hier denken und ein glücklicher Pellworm Besucher sein, auch wenn ich nicht mehr persönlich anwesend bin. 



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